5.7 Spiralsturz (Steilspirale)
Beim Trudeln ist die Strömung an Flügeln und Höhenleitwerk zum größten Teil abgelöst. Im Spiralsturz (das ist die entwickelte Steilspirale, siehe Kap. 5.3) liegt die Strömung an. Die Geschwindigkeit ist wesentlich größer als beim Trudeln.
Eigentlich solltest du in einer Steilkurve durch Ziehen am Knüppel die Geschwindigkeit halten. Dazu führst du die Nase mit dem Knüppel am Horizont entlang, sodass die Geschwindigkeit konstant bleibt. Versäumst du das, dann wird die Geschwindigkeit immer größer, der Kreisradius immer kleiner und das Lastvielfache steigt immer weiter an. Du bist in der Steilspirale.
Beenden des Spiralsturzes
- Kurve beenden mit Seiten- und Querruder
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kontrolliert abfangen, ohne das zulässige Lastvielfache zu überschreiten
Bei vielen Segelflugzeugen steht im Flughandbuch, dass dies nicht für das Fliegen mit ausgefahrenen Luftbremsen (Bremsklappen) gilt. Das zulässige Lastvielfache beträgt dann nur 3,5. Dies liegt daran, dass die Auftriebsverteilung über der Spannweite gestört ist. Bei ausgefahrenen Luftbremsen bricht der Auftrieb in diesem Bereich zusammen. In einer Steilspirale mit ausgefahrenen Luftbremsen könnte das zulässige Lastvielfache von 3,5 leicht überschritten werden.
Durch ausgiebiges Üben von Abkippen, Trudeln und Steilspirale mit deinem Fluglehrer lässt es sich verhindern, dass du davon überrascht wirst. Wenn du gelernt hast, die ersten Anzeichen richtig zu interpretieren, bist du in der Lage, auf solche ungewöhnlichen Fluglagen quasi automatisch richtig zu reagieren.
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