1.0 SICHERHEITSREGELN AUF DEM FLUGPLATZ
- In alle Richtungen schauen, NICHT auf das Handy!
- Nur HINTER startbereiten Flugzeugen vorbeigehen!
- Vorsicht mit Schleppseilen!
IN ALLE RICHTUNGEN AUSSCHAU HALTEN
Wenn du dich auf einem Flugplatz bewegst, gewöhne dich daran, nicht nur nach rechts und links zu schauen, sondern auch nach oben.
Landende Segelflugzeuge hörst du nicht, und sie können dir nicht ausweichen. Vor allem beim Überqueren der Start- und Landebahn muss der Blick in alle Richtungen zur Gewohnheit werden.
Das Bedienen eines Handys während des Flugbetriebs führt dazu, dass du wichtige Dinge nicht mitbekommst. Du gefährdest dich selbst und auch andere.
SEGELFLUGZEUGE AN DER STARTSTELLE
Laufe niemals vor startbereite Segelflugzeuge! Auch wenn du den Start beobachten willst, bleibst du hinter dem Flugzeug und auch nicht schräg davor.
SCHLEPPSEILE
Vorsicht mit Schleppseilen!
Der Windenfahrer kann aus Versehen das falsche Seil einziehen oder das eine Seil kann das andere mitziehen. Stelle dich niemals in eine Seilschlaufe! Halte dich von Schleppseilen fern, wenn du nicht der Einklinker bist.
TEAMSPORT
Segelfliegen ist ein Teamsport. Allein kommst du nicht in die Luft. Wenn jeder seinen Beitrag leistet und alle auf dem Flugplatz, im Hangar und im Clubhaus helfen, bleibt das Segelfliegen erschwinglich.
Du bist Vereinsmitglied geworden, um das Segelfliegen zu lernen, aber du wirst schnell merken, dass du auch andere Dinge lernst, die für den Flugbetrieb nötig sind. Wenn du mithilfst, schnell reagierst, Aufgaben erkennst und nicht wartest bis du gefragt wirst, läuft der Flugbetrieb flüssiger, es gibt weniger Wartezeiten und somit mehr Starts. Es macht dann einfach mehr Spaß!
FRAGEN
Durch Fragen wirst du schlauer! Dieser Sport ist eine andere Welt, die du am schnellsten kennenlernst, wenn du fragst. Wenn man dich bittet, etwas zu tun, was du noch nie gemacht hast, bitte jemanden, es vorzumachen und es dir zu zeigen. Bei flugtechnischen Fragen gehst du zum Fluglehrer, bei Fragen zum Flugbetrieb zum Startleiter oder Flugleiter.
1.1 FLUGLEITER, STARTLEITER UND FLUGLEHRER
Der Flugleiter ist verantwortlich für den Ablauf des gesamten Flugbetriebs. Der Startleiter für Segelflug sorgt für Ordnung und Sicherheit an den Startstellen. Er regelt in Übereinstimmung mit dem Flugleiter den Ablauf der Startvorgänge. Die diensthabenden Fluglehrer sind für den Schulbetrieb, das Briefing und die Sicherheit verantwortlich. Alle sonstigen am Flugbetrieb beteiligten Personen sind entsprechend ihrem Ausbildungsstand mitverantwortlich für die sichere Durchführung des Betriebs.
1.2 TRANSPORT AM BODEN
- Wie schiebst du ein Segelflugzeug?

Beim Bodentransport werden die Hauben immer geschlossen. Vermeide das Anfassen der Haube, dann bleibt sie sauber und die Durchsicht bleibt gut. Ein Flächenhelfer läuft an der Tragflächenspitze. Er steuert das Flugzeug, ist für den Transport verantwortlich und gibt klare Kommandos wie schnauzwärts oder schwanzwärts.
Vor dem Bodentransport wird das Höhenruder über den vorderen Steuerknüppel fixiert, damit es nicht dauernd auf und ab schlägt.
Der Fahrer des Zugfahrzeuges achtet ebenfalls darauf und fährt erst los, wenn das Flugzeug eingeschwenkt ist. Dies vermeidet ein schnelles Drehen des Flugzeugs, wenn das Seil straff wird.
NICHT AUF DEM HAUPTRAD DREHEN!
Das Segelflugzeug wird gedreht, während es sich bewegt. Wenn du es im Stillstand auf der Stelle drehst, gräbt sich das Flugzeug im weichen Boden ein und du belastest die Radbefestigung im Rumpf unnötig. Ohne Spornkuller drückst du beim Drehen auf die Flugzeugnase, um den Sporn vom Boden weg zu halten, damit er geschont wird.
ZURÜCK AN DER STARTSTELLE
Hier stellen wir das Segelflugzeug so ab, dass es andere Flugzeuge nicht stört. Wir denken daran, dass sich die Tragflächen von abgestellten Segelflugzeugen durch Windböen auf und ab bewegen können. Um das zu vermeiden, beschwerst du die Tragflächenspitze an der dem Wind zugewandten Seite (Luvseite). Bei stärkerem Wind fahren wir auch noch die Luftbremsen aus und fixieren sie mit den Gurten. Der Spornkuller wird entfernt.
1.3 EINKLINKEN UND MITLAUFEN
- Worauf müssen Einklinker und Flächenhelfer achten?
Kannst du mal eben einklinken? Diese Worte wirst du oft hören. Mach es erst, wenn ein anderer dir dies genau gezeigt hat!
FOLGENDES IST ZU BEACHTEN:
- Alle nicht benötigten Seile werden mindestens 2 Meter straff neben die Flügelspitze des startbereiten Flugzeugs gezogen; der Seilfallschirm wird bzw. bleibt abgekuppelt.
- Bevorzugt zuerst das dem Wind abgewandte (leeseitige) Seil nutzen.
- Klinke NIE ein, solange der Windenfahrer noch ein anderes Seil einzieht. Erst wenn das Blinklicht auf der Winde aus ist, befestigst du den Seilfallschirm an dem Seil, welches an der Reihe ist, und ziehst dieses Seil vor das zu startende Flugzeug. Der Raum vor dem startenden Flugzeug muss frei sein.
- Achte darauf, dass das Vorseil so liegt, dass sich keine Schlaufe bilden kann und achte auf die richtige Sollbruchstelle.
- Den Startcheck des Piloten nicht stören!
- Der Pilot signalisiert mit Handzeichen oder deutlichem FERTIG seine Bereitschaft zum Einklinken.
- Du zeigst dem Pilot die Farbe der Sollbruchstelle und gehst an die Schwerpunktkupplung.
- Auf das Kommando AUS zieht der Pilot den gelben Ausklinkgriff und öffnet damit die Kupplung.
Der Einklinker schiebt den kleinen Ring des Doppelringpaars am Vorseil in die Kupplung. Auf das Kommando EIN lässt der Pilot den Ausklinkgriff los und schließt damit die Kupplung. Jetzt sitzt der kleine Ring in der Kupplung fest. Alle Kommandos werden vom Piloten wiederholt. - Zur Kontrolle ziehst du nun das Seil nach vorne straff.

Es gibt unterschiedliche Bruchlastgruppen in verschiedenen Farben. Im Flughandbuch des Segelflugzeugs steht, welche Sollbruchstelle beim Windenstart oder beim F-Schlepp benutzt werden muss.
Bruchlastgruppe | Farbe | Nennbruchlast (daN) |
1 | Schwarz | 1000 (z.B. ASK 21) |
2 | Braun | 850 |
3 | Rot | 750 (z.B. LS 4) |
4 | Blau | 600 (z.B. ASK 23) |
Er wartet, bis der Pilot seine Startbereitschaft signalisiert.

- Achte darauf, dass sicher gestartet werden kann. Die Startstrecke und der Luftraum über der Winde und dem Start müssen frei sein!
Ist alles OK, halte die Tragfläche an der Flächenspitze waagerecht und strecke den anderen Arm hoch. - Sobald das Windenseil straff ist, hältst du den Arm waagerecht.
- Das Flugzeug bewegt sich und du nimmst den Arm zügig nach unten. Wenn das Flugzeug beschleunigt, läufst du ein paar Schritte mit, ohne die Tragfläche zurückzuhalten oder nach vorne zu drücken und lässt rechtzeitig los.
Wenn es während des Straffziehens des Windenseils ein Problem gibt, muss mehrfach laut HALT STOPP gerufen werden und der Pilot sofort ausklinken.
Der Start erfolgt, wenn Schleppflugzeug und Segelflugzeug startbereit sind. Ein Segelflugzeug soll beim F-Schlepp grundsätzlich nur mittels Bugkupplung geschleppt werden. Der Gebrauch anderer Kupplungen richtet sich nach dem Flughandbuch.
Die Kommandos beim Einklinken sind die gleichen wie beim Windenstart.

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STARTABBRUCH |
1.4 WINDENSEILE AUSZIEHEN
1.5 STARTSCHREIBER
Jeder Flug wird in einer Startliste eingetragen. Was darin notiert werden muss, erkennst du anhand der Liste.
1.6 WETTER AM FLUGPLATZ
1.7 MEDIKAMENTE
Der I’M SAFE Scheck
Du fliegst nicht: | ||
I | Illness |
|
M | Medicine |
|
S | Stress |
|
A | Alcohol |
|
F | Fatigue |
|
E | Eating |
|
Trage eine gute Sonnenbrille. Die Sonne blendet stark.
Trage immer deinen Fliegerhut. Dieser ist normalerweise weiß; vorne im Doppelsitzer kannst du einen dunkleren nehmen. Der spiegelt sich weniger in der Haube und der Fluglehrer hat vom hinteren Sitz eine bessere Sicht. Das Sonnenbad am Start ist vielleicht ganz schön, kann aber auch gefährlich werden. Halte deinen Oberkörper bedeckt; freie Körperteile unbedingt mit Sonnenschutz eincremen. Die Flugzeughaube schützt nicht gegen UV-Strahlung. Setze dich nach einem Sonnenbad nicht sofort zum Fliegen ins Flugzeug. Wenn du bei sehr heißem Wetter im Segelflugzeug sitzt und auf das Einklinken warten musst, halte die Haube offen, solange noch nicht eingeklinkt ist. Die Temperatur steigt in einem stehenden Segelflugzeug bei geschlossener Haube sehr schnell an.
1.8 DOKUMENTE
- dein Flugbuch
- dein Ausbildungsnachweis
- dein gültiges Medical, falls bereits vorhanden
1.9 AUFBAU EINES SEGELFLUGZEUGES
Verschmutzte Hauben reinigst du mit einem geeigneten Schwamm und viel Wasser. Diesen Schwamm benutzt du nur für die Hauben und sorgst dafür, dass er sauber bleibt. Wenn du mit einem schmutzigen oder trockenen Tuch putzt, dann verkratzen die Hauben.
Am Schiebefenster ist die Haube besonders empfindlich.
Die Schleppkupplung darf niemals durch das Schiebefenster sondern nur bei geöffneter Haube entriegelt werden.
Das Öffnen der Schleppkupplung durch das Schiebefenster hat schon manche Haube beschädigt. Die Haube hebst du an einem Griff oder am stabilen unteren Rand an, aber niemals am Rand des Fensters.
Schulungsdoppelsitzer haben oft ein Bugrad, ein Hauptrad und ein Spornrad. Wenn du dich vorne hineinsetzt, dann senkt sich das Flugzeug auf das Bugrad und der Sporn hebt sich vom Boden.
Bei der Landung setzt das Flugzeug mit dem Haupt- und Spornrad gleichzeitig auf dem Boden auf. Beim Weiterrollen und abnehmender Rollgeschwindigkeit senkt sich das Bugrad wieder auf den Boden.
Moderne Segelflugzeuge sind aus Kunststoff. In den Tragflächen sind kräftige Holme, deren Stummel in den Rumpf hineinragen. Im Rumpf werden beide Tragflächen sowohl miteinander als auch mit dem Rumpf fest verbunden.
Die Flächennase ist recht dick und kräftig, die Hinterkante ist dünn und empfindlich. Wenn du die Ober- und Unterseiten betrachtest, dann siehst du, dass die Unterseite recht flach und die Oberseite deutlich nach oben gewölbt ist.

Der vertikale Teil ist das Seitenleitwerk, das aus der unbeweglichen Seitenflosse und dem beweglichen Seitenruder besteht.
SEITENRUDER
Dieses betätigst du mit den Füßen. Trittst du in das rechte Seitenruderpedal, schlägt das Seitenruder nach rechts aus und die Flugzeugnase dreht sich nach rechts. Trittst du in das linke Pedal erfolgt eine Drehung nach links. So kannst du zusammen mit dem Querruder eine Kurve fliegen.
LUFTBREMSEN
Die Luftbremsen benutzt du bei der Landung. Sie wirken gleichzeitig an beiden Seiten, vergrößern den Luftwiderstand und stören den Auftrieb. Dadurch sinkst du schneller. Bei der Landung kannst du so den Aufsetzpunkt ansteuern.
1. Hauben-/Schiebefenster 2. Haubenverriegelung (weiß) 3. Luftbremsen blau 4. Trimmung grün 5. Steuerknüppel 6. Haubennotabwurf (rot) 7. Mikrofon |
8. Haubenfaden 9. Flarm 10. Lüftung 11. Seitenruderpedaleinstellung 12. Fahrtmesser 13. Höhenmesser 14. Variometer |
15. Kompass 21. Seitentasche
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Hier wird die Wirkungsweise der Instrumente auf einfache Weise erklärt:

2 Gelber Bogen: Vorsichtsbereich – meiden bei starker Turbulenz, keine vollen Ruderausschläge
3 Roter Strich: Höchstgeschwindigkeit, die du niemals überschreiten darfst
4 Gelbes Dreieck: Landeanfluggeschwindigkeit bei ruhiger Luft



360° oder 0° ist Nord,
90° ist Ost,
180° ist Süd und
270° ist West.

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Der Haubenfaden zeigt an, wie das Flugzeug von der Luft angeströmt wird. Wenn der Faden gerade auf dich zeigt, dann ist der Luftwiderstand am geringsten und du verlierst am wenigsten Höhe.
Fliegst du schiebend, z. B. mit der Nase nach links, dann weht der Faden nach links und der Widerstand erhöht sich und dein Segelflugzeug sinkt stärker. |

In Deutschland existiert keine generelle Transponderpflicht für Segelflugzeuge.

