6.2.6  Schwerkraftstart

Gravity launch
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Inhalt dieser speziellen Startart:
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6.2.6 Rollstart 1  6.2.6 Rollstart 2  6.2.6 Rollstart 3 
6.2.6 Rollstart 4  6.2.6 Rollstart 5  6.2.6 Rollstart 6 
So läuft ein Schwerkraftstart ab. Fotos mit freundlicher Genehmigung FC Schönhagen und AC Berlin
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6.2.6.1  Schwerkraft-, Roll- oder „Gravitationsstart“

In Deutschland nicht praktizierte Startart, hohe Geländeanforderungen, Beispiele aus Polen

Der Schwerkraft-, Roll- oder „Gravitationsstart“ wird in Deutschland nicht praktiziert, obwohl es eine sehr einfache und sichere Startart ist. Das Problem ist, ein geeignetes, zugelassenes Gelände, das sowohl eine erhöhte Start- und Landestelle sowie eine entsprechend tiefergelegene Lande- und ggf. Startstelle aufweist, zu finden, sodass der aufwendige Transport des Segelflugzeugs den Hang hinauf entfallen kann. Da in Deutschland die absichtlich geplante Außenlandung auf irgendeiner Wiese unterhalb eines Flugplatzes nicht erlaubt ist, dürften sich hier die entsprechenden Schwierigkeiten zur Durchführung dieser Startart herleiten.

Nach derzeitigen Kenntnissen ist der Schwerkraftstart leider nur noch in Polen üblich. Hier gibt es zwei geeignete Segelfluggelände und zwar einmal die ehemalige Segelfliegerschule Grunau (Jeżów Sudecki in der Provinz Niederschlesien, bitte Button 6 2 6 Segelflugplatz Grunau drücken) und das Fluggelände Bezmiechowa-Górna in der Provinz Karpatenvorland nahe Lesko (im südlichsten Teil von Polen, bitte Button 6 2 6 Rollstart Bezmiechowa Górna drücken). In Grunau wurde die Ausbildung zum Schwerkraftstart nach einem Startunfall mit einem Bocian derzeit eingestellt, sodass nur noch Bezmiechowa-Górna zur Verfügung steht.

6 2 6 1 Gravity startbereit TB SZD 50 Puchacz (Uhu) startbereit zum
"Gravity"-Start
6 2 6 2 Gravity Abheben MO
SZD 9 Bocian (Storch) abgehoben nach
knapp 100 m Rollstrecke
Mit freundlicher Genehmigung von Tommy Brückelt (Bild links) und Michal Ombach (Bild rechts)
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Auf diesem Segelfluggelände kann sowohl der Schwerkraftstart von der Hangspitze sowie der Windenstart von der Lande-/Startbahn im Tal (Winde steht oben am Hang) durchgeführt werden. Auch ist ein ca. 10 Sekundenflug mit Geradeauslandung z.B. mit dem PW-2 Gapa vom niedrigsten Hügel möglich.
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6.2.6.2  Voraussetzungen

Besondere Vorkenntnisse

Hangflugerfahrung, sicheres Fahrthalten und sauberes Kurven sind beim hangnahen Startvorgang unabdingbar. Ebenso müssen die Ausweichregeln beim Hangflug (bitte Button 6 2 6 Hangflugregeln Auszug SBO drücken), die international nahezu gleichlautend sind, bekannt sein.
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6.2.6.3  Ausbildung/Einweisung

DTO/ATO-abhängige Anforderungen

Die Anzahl der Flüge mit einem Fluglehrer hängt von dem örtlichen DTO/ATO-Programm ab. Im Schnitt sind drei Flüge mit Fluglehrer erforderlich, dabei geht es jedoch weniger um den sehr einfachen Startvorgang, sondern eher um die Hangauflandung im Tal, die meistens mit Rückenwind erfolgt.
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6.2.6.4  Durchführung

Startverfahren, zügiges Einkurven in den Hangaufwind

In Bezmiechowa-Górna wurde oben in den Hang mit Pflastersteinen eine ca. 160 Meter lange, recht schmale Startstrecke eingearbeitet.

Das Segelflugzeug wird aufgestellt, am Wegrollen gehindert und die Startbereitschaft hergestellt. Zur Unterstützung brauchst du einen Flächenhalter und zusätzliche Helfer. Gibst du das Startkommando, schieben einige Helfer das Flugzeug an (anschubsen genügt), welches aufgrund der Hangneigung zügig an Fahrt aufnimmt. Mit dem Seitenruder hältst du dich auf der schmalen Startbahn und mit dem Querruder die Tragflächen waagerecht. Das Höhenruder bleibt neutral oder nur ganz minimal gezogen.

Das Flugzeug bestimmt ganz von selbst, wann es sich in sein Element befördert, das eigentliche Abheben nimmst du kaum wahr. Jetzt kannst du gleich in den Hangaufwind einkurven.
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6 2 6 3 Eindrehen Hangwind MO
... zügig in den Hangaufwind ...  mit freundlicher Genehmigung von Michal Ombach
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6.2.6.5  Startabbruch, Notverfahren

Besondere Verfahren aufgrund des abschüssigen Geländes, Notwendigkeit der Einweisung in vorhandene Landefelder

Eine Einweisung in den Anflug und Landung in vorgesehene (Not-) Landefelder ist zwingend erforderlich, persönliches inspizieren der (Außen-) Landemöglichkeit(en) ist sinnvoll.

Je nach Gelände kann die Rollstrecke, bzw. eventuelle Ausrollstrecke nicht immer komplett eingesehen werden. Daher ist immer auf eine absolut freie Startrollstrecke, notfalls mit entsprechend platzierten Sicherungsposten zu achten.  

Ein notwendiger Startabbruch beim Rollen wird durch die Hangabwärtskraft sehr erschwert werden. Grundsätzlich sind immer die Luftbremsen auszufahren und die Radbremse zu betätigen. Abhängig von deiner bereits erreichten Geschwindigkeit kannst du ggf. die befestigte Startrollstrecke in den evtl. besser bremsenden Grasbereich seitlich verlassen, bis das Segelflugzeug quer zum Hang zum Stehen kommt. Das Ablegen eines Flügels birgt erhebliche Gefahren, da die natürliche Beschleunigung beim Rollen die Drehung eines möglichen Ringelpiezes verstärken kann. Die Gefahr, das Segelflugzeug zu beschädigen, steigt erheblich an.

Befindest du dich bereits in der Luft ist das nächste geeignete Landefeld anzufliegen und zu landen. Eine erzwungene Hangabwärtslandung ist je nach Gefälle äußerst schwierig und geht meistens schief.

 

Anker: Schwerkraftstart = Rolls1; Voraussetzungen = Rolls2; Ausbildung = Rolls3; Durchführung = Rolls4; Startabbruch = Rolls5

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