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Das vordere Instrumentenbrett der ASK 21b Rollmops 2 des Fördervereins für Segelkunstflug im BWLV. Das Instrumentenbrett wurde von der Fa. Schleicher für die spezielle, gewünschte Instrumentenanordnung für den Segelkunstflug gefertigt. "Wichtige Instrumente" wie Fahrt- und Höhenmesser sind groß gehalten und oben eingebaut, der direkt unter dem Fahrtmesser liegende g-Messer (Fahrt und g's stehen immer im Zusammenhang) wird durch eine Lichtleiste, die optisch die jeweilige g-Last anzeigt, ergänzt.
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Wie jeder Segelflieger bist du natürlich neugierig und schaust, was in anderen Segelflugzeugen für Besonderheiten zu finden sind. Dazu gehört natürlich auch der Blick ins Cockpit, neue Instrumente, besonderes Zubehör und ungewöhnliche Anordnungen sind immer sehr interessant. Was du hier in diesem Cockpit in der Mitte siehst, ist weder ein spezielles Streckenplansystem, ein Schnittmusterbogen für die neue Fliegerjacke noch irgendwelche verrücktspielenden Displayanzeigen. Es handelt sich lediglich um einen "Programmzettel" für ein Segelkunstflugpro-gramm, das geflogen werden soll oder geflogen wurde.
Beim Segelkunstflug empfiehlt es sich immer, die Figuren, die geflogen/geübt werden sollen zu notieren und auch der Reihe nach „abzuarbeiten“. Nur so ist der Lernerfolg am größten.
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Allerdings kommt kein Mensch auf die Idee, sich eine geschriebene Liste der geplanten Vorhaben ins Cockpit zu hängen, davon abgesehen, dass es immer Probleme beim schnellen Ablesen geben wird. Als Pilot weißt du auch, dass es leichter ist, den Zeigerstand eines Instrumentes zuzuordnen, als eine digitale Zahl abzulesen und umzusetzen.
Beim Kunstflug ist es ähnlich, daher gibt es vereinheitlichte Figurensymbole, die schnell zu lesen sind und ggf. Kürzel für Richtungen. Wichtig ist auch der Windpfeil, damit man sich hoffentlich nicht im Programm verhaspelt.
Ehrlichkeitshalber sei gesagt, dass selbst bei Weltmeisterschaften schon der ein oder andere Pilot sich in der Kunstflugbox verflogen hat und für falsche Richtungen keinerlei Wertungspunkte ergattern konnte :-.(
In diesen Kapitelabschnitten lernst du die aufgemalten Hieroglyphen zu entziffern und in die „Kurzschrift“ der Kunstflieger umzusetzen:
- ARESTI-Figuren ... was ist das ... | |
- Geschichtlicher Hintergrund | |
- Die Grundelemente | |
- Zusammensetzen der Figuren | |
- Drehrichtungen | |
- Die Figuren in der Segelkunstflugausbildung (Kurzdefinitionen) | |
- Aerobatic-Resümee | |
- Anmerkung und ... Der Segelkunstflugwettbewerb ... |
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- ... und wie geht's weiter ... " DAeC Leistungsabzeichen Segelkunstflug" | |
- Verwendete Quellen und Literatur für dieses Kapitel |
ARESTI - Figuren ... was ist das ...
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Kunstflug ist präzises Fliegen. Dieser Satz trifft den Kern der Sache. Weder die Rolle in irgendeine Richtung ist Kunstflug, noch der Rückenflug tief über die Bahn.
Erst die Präzision bei der Durchführung einer vorbestimmten Figur macht den wirklichen Kunstflug aus.
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Geschichtlicher Hintergrund
Die Erkenntnis dieser Tatsache stand natürlich nicht am Anfang der Kunstfliegerei. Diese bestand zunächst mal aus reiner Schaufliegerei - heute würde es eher "Stuntfliegerei" genannt werden. Diese Stunts stellten die atemberaubende Waghalsigkeit der Piloten und ihrer Manöver heraus, also mehr eine Mischung aus Erprobung der Grenzen eines Flugzeuges und der Unterhaltung des Volkes auf Flugschauen.
In "You Tube" hast du die Möglichkeit Unmengen von fliegerischens Stunts zu sehen, manche gingen gut, manche weniger ... (z.B. Ernst Udet oder Albert Falterbaum)
Mit der Zeit wurden jedoch alle grundsätzlichen Manöver erarbeitet, die geflogen werden konnten; der Loop, der (Fieseler) Turn, die Rolle und natürlich die möglichen Kombinationen daraus.
Und so begab es sich, dass sich die Kunstflugx-xWettbewerbe zu ändern begannen. Zunächst gab es "Vergleichsfliegen", bei denen versucht wurde die Schieds-richter subjektiv zu beeindrucken. Später erfolgte langsam der Übergang zu einem Verfahren das eindeutige Bewertungen vorsah. |
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Dazu gab es in Deutschland und Frankreich ab 1928 erste Bemühungen. Diese Verfahren waren von allen Beteiligten anerkannt und die Bewertungen konnten nachvollzogen werden. Die Bewertungskriterien waren natürlich nur ein Teil der zu definierenden Regeln, davor steht aber die genaue Beschreibung, was denn überhaupt geflogen werden soll.
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Als die FAI 1960 die erste Weltmeisterschaft durchführte, wurde eine Darstellungsform der zu fliegenden Figur verwendet, die auf einer Darstellungsweise von François d'Huc Dressler basierte, die er 1955 entworfen hatte. Da er jedoch leider 1957 gestorben war, ohne sein Darstellungssystem weiterentwickeln zu können, stand die FAI vor dem Problem, eine eindeutige Schreibweise auszuwählen oder zu entwickeln.
Die Grundelemente
Die Figurenkataloge setzen sich aus wenigen Grundelementen zusammen. Dabei gilt grundsätzlich, dass eine Figur im Horizontalflug beginnt und im Horizontalflug endet (genau gesagt: level flight, also auch mit horizontalem Flügel). Der Anfang einer Figur wird mit einem Punkt, das Ende mit einem Querstrich dargestellt. Als Bahnwinkel gibt es nur Horizontalflug, also 0°, 45° auf- oder abwärts, und 90°, also senkrecht auf- oder abwärts. Das gilt als Grundvoraussetzung des Kunstfluges.
In der Grundschulung mit "normalen Doppelsitzern" für die Kunstflugausbildung werden die 45° auf- und abwärts mit halben Rollen jedoch mit ca. 30° geflogen, da durch die geringe Rollgeschwindigkeit um die Längsachse (ca. 10 - 15 Sekunden je 360° Drehung) halbe Rollen 45° nach oben sehr schwer bzw. nicht möglich sind und in der halben Rolle 45° nach unten dein Flieger zu schnell werden kann. Als Einzelfigur ohne Rolle bleibt es jedoch beim 45° Winkel.
Linien und Loops
Bei dem Humpty links ist vor und nach dem halben gedrückten Loop eine gerade Linie vorhanden. Bei der Loopkombination rechts dagegen nur nach dem gedrückten halben Loop. Der Viertel-Loop aufwärts und der gedrückte Loop gehen direkt ineinander über, eine Trennung dazwischen wird mit Punktabzügen oder gar einer Null bewertet. Es handelt sich dabei also um eine andere Figur!
Würde man die Linie in die rechte Figur einbauen, also nach dem ersten Viertel-Loop, wäre sie deutlich schlechter zu erkennen und bei einem kurzen Blick leicht zu verwechseln.
Rollen
Eine Rolle wird als Kreisbogen über die Flugbahn gezeichnet. Dabei zeigt der 'Bauch' des Kreisbogens in Richtung der Flugbahn, was noch bei einigen anderen Figuren interessant ist, um eindeutig zu erkennen, in welche Richtung die Rolle geflogen wird. Halbe Rollen werden dabei nicht symmetrisch über die Flugbahn geschrieben, sondern durch die Bahnlinie begrenzt.
Soll die Rolle mit Stopps geflogen werden (Zeiten- oder Punkt-Rollen), so wird die Zahl der Stopps daneben geschrieben. Bei Teilrollen, zum Beispiel einer halben 4-Zeiten-Rolle, als ausgeschriebener Bruch.
Turns
Der Turn wird einfach dargestellt: eine senkrechte Linie mit einem Zacken dran, auch Fähnchen genannt. |
Männchen
Trudeln
Trudeln ist ein rechtwinkliges Dreieck quer über die Bahnlinie. Ist es negatives Trudeln (Rückentrudeln), wie hier gezeigt, so ist das Dreieck ausgefüllt. |
Ungesteuerte Rollen
Gerissene und gestoßene Rollen (hier Halbe) werden dagegen als gleichseitige Dreiecke gezeichnet. Wie beim Trudeln zeigt ein kleines Fähnchen am Dreieck in die Flugrichtung, was hier, wie bei der Rolle, von Bedeutung sein kann.
Kreise
Natürlich können auch Kreise geflogen werden; um hier eine Unterscheidung von den Loops zu haben, werden Kreise als Ellipsen gezeichnet. Teilkreise werden dabei mittels gepunkteter Linien zu Vollkreisen komplettiert.
Loop | Vollkreis (360°) | Q - Loop | Kreis (270°) |
Die Richtung
Zusammensetzen der Figuren
Nachdem wir nun die relevanten Teilelemente und ihre Darstellung kennen gelernt haben, ist es interessant, wie die Figuren zusammengesetzt werden.
Grundsätzlich setzen sich Kunstflugfiguren aus einer Grundfigur mit eventuell dazu gruppierten Elementen zusammen. Dabei ist natürlich wichtig, welches Element an welcher Stelle hinzugefügt werden kann.
Grundfiguren sind Loops, Linienfiguren, Kombinationen aus Loops und Linien, Männchen und Turns. Elemente, die darin eingesetzt werden können, sind Rollen (gesteuert und ungesteuert) und Trudler.
Rollenkreise und Kreise sind eigenständige Figuren, sie werden nicht mit weiteren Figuren "gewürzt". Das ist auch gar nicht nötig. Wirklich nicht ...
Kommen wir also zu den Grundfiguren
In den Grundfiguren sind Markierungen, wo ein zusätzliches Element eingesetzt werden kann. Teilweise muss ein Element zwingend eingesetzt werden, weil die Grundfigur sonst nicht bestehen bleibt. Sehen wir uns das einfach mal an:
Grundfigur für den Aufschwung
Montage
Nun setzen wir also zusammen. Hier beginnt die Arbeit mit dem Figurenkatalog. Die Beispiele sind aus dem Figurenkatalog für Segelkunstflug in der derzeitigen Ausgabe.
Nehmen wir mal die klassische "kubanische Acht":
zunächst ist die Grundfigur (7.8.4.1) mit einem Schwierigkeitsfaktor von 19. Dazu kommen zwei halbe Rollen, 45° abwärts (9.1.4.2) mit jeweils Faktor 6. Zusammengesetzt also ein K-Faktor von 31.
Grundfigur Kubanacht | Rolle 45° ab | Rolle 45° ab | fertige Kubanacht |
7.8.4.1 K = 19 | 9.1.4.2 ½ Rolle K 6 x 2 = 12 | gesamt K = 31 |
Drehrichtungen
Und da ist doch noch das hartnäckige Gerücht, dass die Aresti-Symbole auch zeigen, in welche Richtung gerollt werden soll. Nein, das ist einfach falsch. Jeder darf seine Rollen so fliegen, wie er mag. Wenn jemand lieber links rollt und rechts trudelt, bitteschön: darf er. Mit nur einer kleinen Einschränkung: die Richtungen müssen zueinander passen, wenn man also quer zur Box unterwegs ist, muss die nächste Drehung natürlich so sein, dass man danach wieder in die richtige Richtung fliegt.
Werden jedoch Überprüfungen zum Erlangen von Segelkunstflugberechtigungen oder Kunstflugerweiterungen durchgeführt, ist es durchaus üblich, dass die Roll- oder Drehrichtung der zu fliegenden Figur von dem abnehmenden Segelkunstfluglehrer oder Lehrgangsleiter vorgegeben wird. Beim Einsatz von TMG sollte das Motordrehmoment berücksichtigt werden. Von einem künftigen Segelkunstflieger wird erwartet, dass er die Kunstflugfigur in beide Richtungen beherrscht, nicht nur die "Schokoladenseite".
... Jetzt kommt lediglich noch das Sortieren und Zusammensetzen der einzelnen Kunstflugfiguren zu einem fliegbaren Programm, aber das will auch gelernt sein ... |
Noch ein kleiner Tipp
Die Figuren in der Segelkunstflugausbildung
Wie du inzwischen gelernt hast, kannst du die Segelkunstflugausbildung sowohl für die Basisrechte wie auch für die Fortgeschrittenenrechte anstreben. Innerhalb deiner Ausbildung wirst du alle erforderlichen Kunstflugfiguren erlernen.
Diese Kunstflugmanöver (Figuren) sind für die Segelkunstflug Basisrechte (Basic-Privileg) erforderlich:
1. Trudeln
2. Winkel 45° auf und ab (als Kunstflugmanöver)
3. Loop (Looping)
4. Kehre in der Vertikalen (Wing Over oder Wingover, beide Schreibweisen sind üblich)
5. Lazy Eight
6. Steilkreise (als Kunstflugmanöver)
Diese Kunstflugmanöver sind in der SFCL.200 verankert und müssen beherrscht werden. Als Abschluss der Ausbildung musst du ein zusammenhängendes Programm alleine (Soloflight) mit diesen Figuren fliegen. Weiter unten siehst du einen Programmvorschlag des Referats Segelkunstflug des DAeC, der harmonisch zusammenpasst. Bei Gelingen erfolgt dann der rechtsgültige Eintrag der Kunstflugbasisrechte (Advanced-Privileg) in dein Flugbuch.
In der Tabelle unten siehst du:
- wie die Figur geflogen aussieht,
- kurze Beschreibung des Ablaufs
- zugehöriges Aresti-Symbol
Folgende Kunstflugmanöver (Figuren) sind für die Segelkunstflugausbildung Fortgeschrittenenrechte (Advanced - Privileg) innerhalb des DAeC vorgeschrieben:
1. alle Kunstflugmanöver der Segelkunstflug-Basisrechte müssen wiederholt und beherrscht werden
2. Rückenflug
3. Chandelle (climbing)
4. Lazy Eight
5. Loop (Looping)
6. Abschwung (Rollenkehre), Rollrichtung links
7. Aufschwung (Überschlagskehre, Immelmann), Rollrichtung rechts)
8. Turn (Hammerhead, Stallturn) in beide Richtungen (links und rechts)
9. gesteuerte Rollen in beide Richtungen (links und rechts)
Die Kunstflugmanöver Trudeln, Rückenflug, Chandelle (Kerze), Loop, Aufschwung, Turn und Rolle sind im Gesetz (SFCL.200 und AMC1 SFCL.200(b)(c)) verankert. Das Üben und Beherrschen des Abschwungs hat sich innerhalb der Ausbildung seit vielen, vielen Jahren bewährt und wird somit vom DAeC gefordert.
In der Tabelle unten siehst du:
- wie die Figur geflogen aussieht,
- kurze Beschreibung des Ablaufs
- zugehöriges Aresti-Symbol
Die Kunstflugausbildung Fortgeschrittenenrechte wird ebenfalls mit einem zusammenhängenden Kunstflugprogramm, das du alleine fliegen musst (Soloflight), abgeschlossen und bei Gelingen im Flugbuch bestätigt.
Die beiden Programmvorschläge haben sich bewährt und werden innerhalb der Segelkunstflugausbildung des DAeC geflogen.
Da du inzwischen die Aresti-Figuren-Symbole gelernt hast, weißt du wie die geforderten Kunstflugfiguren aussehen und das Programm ablaufen soll.
Das DAeC Kunstflugprogramm
"Basic" Diese Zusammenstellung ist sehr harmonisch zu fliegen. Wird ein Doppelsitzer, der nicht trudelt, eingesetzt (z.B. einige ASK 21), kann das Programm auch ohne Trudler, jedoch mit einer Ersatzfigur wie zweite(r) Lazy Eight, Wing Over oder Loop geflogen werden. |
Das Beherrschen des Trudelns muss jedoch nachgewiesen und bestätigt werden.
Aerobatic - Resümee
Allgemein:
ARESTI-Symbolik ist die urheberrechtlich geschützte, vereinfachte Darstellung von Kunstflugfiguren. Sie wird sowohl von den Piloten im Cockpit genutzt, als auch im Wettbewerb zum erleichterten Umgang mit Programmdarstellungen und Bewertungsformularen. Es ist die „Stenographie“ der Kunstflieger.
Aus den Symbolen lassen sich die Zusammensetzung, die Schwierigkeit, die Bewertbarkeit und letztlich die Fliegbarkeit von Figuren und Programmen herauslesen.
Ausbildung:
Aerobatic Basic-Privileges.
- Darstellung und Kurzbeschreibung der Pflichtfiguren Trudeln, Winkel auf und ab, Loop, Lazy Eight und Wing Over.
- Kunstflugprogrammvorschlag des DaeC.
Aerobatic Advanced-Privileges.
- Darstellung und Kurzbeschreibung der Pflichtfiguren Chandelle, Lazy Eight, Rückenflug, Loop, Aufschwung, Abschwung, Turn und Rolle.
- Kunstflugprogrammvorschlag des DaeC.
Anmerkung:
Möchtest du noch mehr über die Aresti-Figuren wissen, bzw. interessieren dich die Wertigkeit einzelner Figuren und deren Bewertungskriterien und/oder der Ablauf von Segelkunstflugwettbewerben wirst du in der Wettbewerbsordnung für Segelkunstflugmeisterschaften des DAeC (SKWO) oder den Internationalen Regeln für Segelkunstflugwettbewerbe fündig (siehe hier).
... oder du liest einfach unten weiter ...
Der Segelkunstflugwettbewerb
Wie bei fast jeder Sportart, so gibt es auch beim Segelkunstflug Wettbewerbe. Ähnlich zu Eiskunstlauf oder (Geräte-) Turnen wird Präzision, Eleganz und Gesamteindruck der dargebotenen Übung von Wertungsrichtern benotet. Regelwerk und Ablauf einer Meisterschaft lassen sich natürlich recht leicht erklären; Untersuchungen zur Historie und Entwicklung dieser Sportart sind hingegen selten. Desto stolzer wird dem erstaunten Leser an dieser Stelle eine messerscharfe Betrachtung zu diesem Themenkomplex präsentiert:
Hier werden die zulässigen Figuren in neun Familien eingeteilt. In jeder Familie werden dann systematisch alle möglichen Ausführungen durchgehechelt und mit Schwierigkeitspunkten versehen.
Die Programme
Die Übungen, die im Wettbewerb geflogen werden müssen, nennt man Programme. Sie bestehen aus mind. sieben oder mehr Figuren. Das "Anwackeln", ein dreimaliges Heben und Senken der Tragfläche, ist das Zeichen, dass der Pilot das Programm beginnt; das "Abwackeln" beschließt es. Es gab auch schon Piloten, die sehr alte Holzflugzeuge flogen und behaupteten, dass mit diesen Signalen die Holzwürmer zum „Verkrampfen“ und „Entkrampfen“ gebracht werden, um die Festigkeit des Kunstflugseglers zu gewährleisten?!?
Die Schiedsrichter...
Die Schiedsrichter sitzen etwa 150 bis 250 Meter seitlich von der Box (Weiter entfernt hätte für beide Seiten durchaus Vorteile) und erheben ihr Auge gen Himmel. Zu ihren Füßen kauert ihr Schreiberling, begierig, des Richters Urteil auf Papier zu bannen. Der Hauptschiedsrichter sorgt dafür, dass keine Darbietung verpennt wird, trennt aufgebrachte Streithähne, gleicht in Ausnahmefällen ihre Wertungen an und organisiert das Mittagessen. Hin und wieder darf er auch selbst mitwerten, und ganz allgemein ist er der Blitzableiter für die Energie aufgebrachter Piloten.
Da tagelanges "In-die-Luft-gucken" keine allzu populäre Freizeitbeschäftigung ist und zudem noch profunde Fachkenntnisse verlangt werden, rekrutieren sich die Schiedsrichter fast ausschließlich aus ehemaligen oder pausierenden Aktiven, die mit heimlicher Freude sehen, dass andere zuhauf die gleichen Fehler machen, die sie selbst immer geplagt haben ....
So, nun hast du dein Wissen aufgefrischt, vermutlich einiges
dazugelernt und hoffentlich verstanden. Somit können wir dir
nur viel Spaß für die praktische Ausbildung wünschen.
Also, auf geht's, der Flugplatz ruft ...
Kleines Kunstflugtreffen übers Wochenende, hier sogar mit Doppelschleppeinweisung
Und wie geht es nach deiner abgeschlossenen Segelkunstflugausbildung Advanced weiter? ... DAeC Leistungsabzeichen Segelkunstflug ...
Hast du einmal Blut geleckt, möchtest du eventuell weitermachen. Es muss ja nicht gleich ein Wettbewerb sein. Üben mit Gleichgesinnten macht auch Spaß. Allerdings solltest du mit qualifizierten Kunstfluglehrern, erfahrenen Kunstflieger oder Trainern zusammenarbeiten.
Hier helfen Interessengemeinschaften wie z.B. die verschiedenen Fördervereine Segelkunstflug, manchmal auch Landesverbände oder Flugschulen, weiter. Oft werden Segelkunstflugweiterbildungen, auch innerhalb von Grundlehrgängen angeboten, oder es gibt spontane Wochenendtreffen einiger Segelkunstflieger, die zusammen Spaß haben wollen.
Im Kapitel Literatur und Hinweise findest du Links zu diesen Kunstfliegerkreisen, klicke dich einfach mal durch. Du darfst diese Segelkunstflieger gerne ansprechen, sie werden sich auf dich freuen. Oft bekommst du auch kostengünstig Kunstflugzeuge zum Üben (mit und ohne Fluglehrer) zur Verfügung gestellt.
... fliegerisches Können alleine vertiefen bringt wenig, zusammen mit anderen sehr viel ...
In dieser grünen "Acro-Box" findest du Informationen über die Leistungsabzeichen Segelkunstflug des DAeC. Das Bronzeabzeichen wäre ein erster Schritt zum Weitermachen.
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Die Sportfachgruppe Segelflug/Motorsegelflug im Deutschen Aero Club e. V. verleiht das Leistungsabzeichen Segelkunstflug in den Stufen: Bronze, Silber und Gold Das Leistungsabzeichen soll für alle Segelflieger mit Kunstflugberechtigung ein Anreiz sein, sich im Segelkunstflug weiterzubilden. Neben regionalen und nationalen Segelkunstflug-Meisterschaften soll das Leistungsabzeichen helfen, im deutschen Segelflug eine breite Basis zu schaffen. Die Leistungsabzeichen Segelkunstflug unterliegen formellen Korrekturen, die aus den Veränderungen der internationalen Regeln und der SKWO erforderlich werden. Für den Erwerb der Leistungsabzeichen gelten die derzeit aktuellen Bedingungen (Download im Kapitel Unterrichtsmaterial Theorie "Leistungsabzeichen"). Die Kunstflugprogramme Bronze und Silber können mit jedem Ausbildungsdoppelsitzer mit Acrozulassung geflogen werden. Du musst das vorgegebene Programm alleine in einer vorbestimmten Box fliegen. Die Programme brauchen ca. 800 bis 1000 m Höhe, somit wirst du auf ca. 1450 m AGL Schleppen. Die Figuren werden einzeln nach den geltenden Wettbewerbskriterien von einem Abnahmeberechtigten (meistens ein Segelkunstfluglehrer mit Wettbewerbserfahrung oder ein erfahrener Punktrichter) bewertet. Fliegst du das vorgeschriebene Programm nahezu fehlerfrei, das bedeutet zusammenhängend, in der vorgegebenen Richtung und jede Kunstflugfigur mit einer Note größer als 0,5 Punkten bewertet, unterschreibt dir der Abnahmeberechtigte den Bewertungsbogen und du kannst ihn beim DAeC einreichen. Du erhältst eine Urkunde und eine Anstecknadel, die du dann mit Stolz tragen darfst. DAeC Leistungsabzeichen Bronze Das vorgeschriebene DAeC Segelkunstflugprogramm "Bronze" Es ist auf alle Fälle sinnvoll es zuerst mal zusammen mit einem Kunstfluglehrer zu üben, bis du das Programm und die Figuren beherrschst. Dann kannst du den ersten Versuch starten. Mit Können und Glück kannst du evtl. schon bei diesem Flug das Leistungsabzeichen bestehen. Sollte es nicht klappen darfst du beliebig oft wiederholen.
DAeC Leistungsabzeichen Silber Das vorgeschriebene DAeC Segelkunstflugprogramm "Silber" Dieses Programm ist etwas anspruchsvoller und fordert bereits eine Rolle Rücken in Rücken, einen halben Rückenkreis und ein Innenrollenkreis. Daher solltest du dir diese Figuren von einem Segelkunstfluglehrer zeigen lassen und üben. Erst dann folgt das Programm und dann der oder die Solo-Flüge. Oft ist das Leistungsabzeichen "Silber" Voraussetzung zur Einweisung in die "echten Segelkunstflugzeuge", also Einsitzer oder Fox.
Das vorgeschriebene DAeC Segelkunstflugprogramm "Gold" Jetzt wird es richtig anspruchsvoll, da es ein wettbewerbsmäßiges "Kür-Programm" ist, das du selbst zusammenstellen musst. Es werden nahezu alle Elemente der Unlimited-Fliegerei "verbaut". Somit ist zunächst mal sehr viel Übung und Erfahrung erforderlich ...
...und das würde an dieser Stelle zu weit führen. |
Verwendete Quellen und Literatur:
Die unermesslichen Erfahrungswerte in den Köpfen der beteiligten Segelkunstfluglehrer und Trainer ... und zusätzlich
- ©xBild - Instrumentenbrett: Mit freundlicher Genehmigung des Fördervereins für Segelkunstflug im BWLV e.V.
- ©xLogo's "lautlos präzise": Mit freundlicher Genehmigung von Uwe Ramerth
- Bild - Punktrichter: Mit freundlicher Genehmigung der FAI, Öffentliche Vortragsreihe der CIVA zum Punktrichter- und Schiedsrichtertraining
- ©xBildmontage Aresti: Mit freundlicher Genehmigung von Tommy Brückelt, Montage Schorsch Dörder
- Flight Fantastic: The Illustrated History Of Aerobatics, Annette Carson
- Figurenkatalog und FAI Sporting Code Section6 Part2
- ©xFigurenzeichnungen in "Die Figuren in der Segelkunstflugausbildung" mit freundlicher Genehmigung von Tommy Brückelt
- "Der Segelkunstflugwettbewerb" auszugsweise aus "Hurga"-Webseite mit freundlicher Genehmigung von Martin (Seck) Spieck
- ©xBildmontage "Kleines Kunstflugtreffen": Mit freundlicher Genehmigung von Dominik Brill, FSCO Walldürn, Tommy Brückelt und LSV Hayingen, Montage Schorsch Dörder
- ©xBildmontage "Flight Unlimited": Mit freundlicher Genehmigung von Tommy Brückelt, Montage Schorsch Dörder
Anker: Aresti = SKF-5ari; Hintergrund = SKF-5his; Grundelemente = SKF5gruel; Zusammensetzen = SKF-5zufi; Drehrichtungen = SKF-5drich; Figuren = SKF-5-Fig; Resümee = SKF-5re; Anmerkung = SKF-5-An; Leistungsabzeichen = SKF-5Leiab; Quellen = SKF-5que
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