4.2.3 Sprechfunkverkehr bei VFR-Flügen mit der Flugverkehrskontrolle
(auf Strecke)
Gründe zum Anrufen des Flight Information Service, Muster einer Anmeldung
Da Segelflugzeuge immer wieder an Höhe gewinnen und dann langsam wieder abwärts gleiten, und außerdem oft keinen festen Kurs fliegen, sondern ihren Flugweg an potentielle Aufwindfelder anpassen, ist ihre Kontrollierbarkeit durch ATC sehr eingeschränkt.
Es kann für Segelflieger aber trotzdem nützlich sein, FIS (Flight Information Service) anzurufen um z.B. zu fragen, ob eine Kontrollzone oder ein Beschränkungsgebiet aktiv ist oder nicht. Wenn sie nicht aktiv ist, handelt es sich um einen Luftraum der Klasse G oder E, den du ohne Freigabe befliegen darfst.
- Die Anmeldung bei FIS
- 4.2.3.1 Beispiel
- 4.2.3.2 TMZ mit LISTENING SQUAWK
Die Anmeldung bei FIS sollte nach folgendem Muster ablaufen:
- Einleitungsanruf mit Rufzeichen der gerufenen Station und eigenem Rufzeichen. Nach Antwort dann:
- Eigenes Rufzeichen
- Flugzeugtyp
- Position
- Flughöhe
- Flugregeln, Abflugs- und Zielort
- deine Nachricht
4.2.3.1 Beispiel
Sprechfunkbeispiel Langen und Straubing Information
Im folgenden Beispiel ist ein Motorsegler mit dem Kennzeichen D-KABC etwa 10 Meilen nördlich von Augsburg in einer Höhe von 3000 ft, und befindet sich auf dem Weg nach Straubing.
4.2.3.2 TMZ mit LISTENING SQUAWK
Gründe für die Einrichtung von Transponder Mandatory Zones, Transponder Codes und Hörbereitschaft
Bei einigen weniger stark frequentierten Verkehrsflughäfen müssen anfliegende Flugzeuge nach Instrumentenflugregeln Luftraum der Klasse E durchfliegen. In diesem Luftraum fliegen gleichzeitig auch Flugzeuge nach Sichtflugregeln, wie wir Segelflieger und Motorseglerpiloten. Diese fliegen ohne Freigabe als unkontrollierter Verkehr, deswegen ist es in der Vergangenheit immer wieder zu gefährlichen Annäherungen gekommen.
Um die Sicherheit zu erhöhen, wurden sogenannte TMZ (Transponder Mandatory Zones) eingerichtet. In diese darfst du nur mit einem eingeschalteten Transponder einfliegen. Damit können dich die Kollisionswarnsysteme (ACAS) von Verkehrsflugzeugen erfassen und eine Kollision wirkungsvoll verhindern.
Die aktuellen VFR-Karten zeigen den Squawk-Code und die zugehörige Frequenz der TMZ. Wenn du von Oelde-Bergeler nach Münster-Telgte fliegst, musst du auf 129.300 hörbereit sein und den Transponder auf SQUAWK 6104 einstellen, sofern du zwischen 3500ft und FL60 fliegst.
Wenn du von Coesfeld nach Osten fliegst, kommst du auch in die Nähe des Flughafens Münster/Osnabrück an. Du kannst auf der VFR-Karte sehen, dass du dich der TMZ, die sich zwischen 3500 und FL60 erstreckt, näherst.
Die DFS schreibt folgendes Verfahren vor:
"Wenn sich der Luftfahrzeugführer vor Einflug in die TMZ auf einer Frequenz des Fluginformationsdienstes (FIS) befindet, hat er sich bei FIS abzumelden, den auf der ICAO Karte veröffentlichten Transponder Code einzuwählen und Hörbereitschaft auf der ebenfalls auf der ICAO Karte veröffentlichten Frequenz zu halten."
Bevor du Überland fliegst, ist es wichtig, dass du im Rahmen der Flugvorbereitung entlang der vorgesehenen Route prüfst, ob sich dort TMZs befinden, welche Verfahren dort gelten, und ob du die notwendige Ausrüstung betriebsbereit mitführst.
Übersichtskarte TMZ
Anker: Beispiel = FIS1; TMZ mit LISTENING SQUAWK = FIS2
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